Warum gutes Design wirkt – und was Forschung für dein Branding bedeutet.

Warum gutes Design wirkt – und was die Wissenschaft dazu sagt

Design ist keine Dekoration. Es steuert, wie schnell Menschen Informationen verstehen, wie glaubwürdig eine Marke wirkt und wofür sie sich entscheiden. Das ist nicht nur Bauchgefühl – es ist wissenschaftlich belegt.

Wer diese Prinzipien nutzt, trifft bessere Entscheidungen für sein Branding und kommuniziert klarer. In diesem Artikel geht es darum, was Forschung dazu sagt – und was Unternehmen konkret ableiten können.

Einen vertiefenden Blick darauf, wie sich diese Erkenntnisse in der Praxis zeigen, geben wir im Artikel Dein Logo sieht gut aus – aber funktioniert es auch? .

1. Schneller verstanden: Processing Fluency

Unser Gehirn bevorzugt Inhalte, die sich leicht verarbeiten lassen. Klare Formen, saubere Typografie und eindeutige Hierarchien erhöhen die „Verarbeitungsflüssigkeit“. Was leicht aufgenommen wird, wird positiver bewertet – bis hin zur Beurteilung von Marken (Lee & Labroo, Journal of Marketing Research, 2004).

Konsequent gestaltet heißt: Informationen werden schneller verstanden, Inhalte wirken glaubwürdiger – und Nutzer:innen müssen weniger „kämpfen“, um sich zurechtzufinden. Das gilt für Websites, Präsentationen, Social Media und Print gleichermaßen.

2. Logos mit Substanz statt Dekor

Logos, die einen inhaltlichen Bezug zum Angebot haben (deskriptiv), werden schneller verstanden, als glaubwürdiger erlebt und zahlen messbar auf Marke und Performance ein (Luffarelli, Mukesh & Mahmood, Journal of Marketing Research, 2019).

Ein Zeichen, das einen Kern eures Geschäfts aufgreift, schafft Orientierung. Das ist Branding, das trägt – nicht Styling.

Wie das in der Praxis aussehen kann, zeigen Projekte wie Petunia Specialty Coffee , bei denen Logo und visuelle Identität direkt aus Herkunft und Produkt entwickelt wurden.

3. Wiedererkennbarkeit schlägt Lautstärke

Konsistente Farben, Typografie und Bildsprache reduzieren kognitive Reibung. Menschen müssen weniger übersetzen – und erinnern sich leichter. Konsistenz ist kein Zwang, sondern Service für eure Zielgruppe – online wie offline.

Entscheidend ist, dass sich Gestaltung wie ein System verhält und nicht wie Einzelteile. Wenn Website, Social Media, Print, Packaging und Präsentationen dieselbe visuelle Sprache sprechen, entsteht Wiedererkennung – und damit Vertrauen.

Ein Beispiel dafür ist Il Gelato , wo sich die Marke auf Eisbechern, in Speisekarten, bei Sortenlabels in der Vitrine und auf Merch-Artikeln wiederfindet – und überall eindeutig erkennbar bleibt.

4. Bewegung im Kopf: wenn ein Zeichen „lebt“

Selbst statische Markenzeichen können Bewegung „evozieren“ und so Engagement und Einstellungen beeinflussen. Dynamisch wahrgenommene Logos erhöhen Aufmerksamkeit und Involvement – vorausgesetzt, sie passen zur Marke (Cian, Krishna & Elder, Journal of Marketing Research, 2014).

Für Unternehmen heißt das: Gestaltung darf lebendig sein – solange sie eingebettet ist in ein klares System und nicht zur Spielerei wird. Dynamik wirkt dann, wenn sie eine Haltung unterstützt, nicht ersetzt.

5. Was Unternehmen konkret ableiten sollten

• Klarheit vor Effekten: Reduzieren, bis die Botschaft ohne zusätzliche Erklärung trägt.

• Logo mit Bezug: Prüfen, ob euer Zeichen inhaltlich aus dem Angebot hergeleitet ist – nicht nur aus Stil (vgl. Luffarelli et al., 2019). Mehr dazu auch im Artikel Dein Logo sieht gut aus – aber funktioniert es auch? .

• Konsequenz überall: Farben, Typografie, Bildwelt und Ton durchgängig führen – Website, Social, Print, Präsentationen, interne Kommunikation.

• Lesbarkeit zuerst: Hoher Kontrast, klare Hierarchie und ausreichende Schriftgrößen – besonders auf mobilen Screens.

• System statt Einzelteile: Ein kleines Designsystem (Farben, Typografie, Abstände, Komponenten) definieren und konsequent anwenden – statt jedes Medium neu zu erfinden.

• Als Brandingagentur übersetzen wir diese Prinzipien in ein klares, skalierbares Brand-System – von der visuellen Identität bis zur Umsetzung im Alltag.

Fazit

Gutes Branding folgt nachvollziehbaren Prinzipien. Wer sie anwendet, kommuniziert klarer, wirkt glaubwürdiger und wird häufiger gewählt. Design ist damit nicht Dekoration, sondern ein strategisches Werkzeug.

Wie wir Marken entlang dieser Grundsätze entwickeln, erläutern wir auf Branding / Gestaltung deiner Marke .

Und jetzt?

Wenn du wissen willst, wie sich diese Erkenntnisse konkret auf dein Unternehmen übertragen lassen, sprechen wir darüber. Erzähl uns kurz, wo du gerade stehst und wo es hakt – dann schauen wir gemeinsam, welche Stellschrauben in Design und Branding wirklich Wirkung entfalten. Zum Kontaktformular