Ob Coca-Cola-Rot, Nivea-Blau oder das knallige Magenta der Telekom – viele Marken sind so eng mit ihrer Farbe verbunden, dass ein einziger Blick genügt, um sie zu erkennen. Doch warum ist das so? Welche Rolle spielen Farben im Corporate Design – und wie wird überhaupt eine passende Farbpalette für eine Marke entwickelt?
Als Branding Agentur erklären wir euch in diesem Beitrag die Grundlagen der Farbpsychologie und zeigen, wie Farben im Branding gezielt eingesetzt werden, um Wiedererkennbarkeit, Emotionen und Markenidentität zu stärken.
Und wenn dich die Themen Branding und Corporate Identity interessieren, lies gerne auch unseren Beitrag Corporate Identity und Branding: Mehr als ein schönes Logo.
Farbe als Markenbotschafterin
Farben sind mehr als ein gestalterisches Detail. Sie tragen maßgeblich dazu bei, wie eine Marke wahrgenommen wird – bewusst und unbewusst. Sie vermitteln Werte, lösen Emotionen aus, geben Orientierung und sorgen für Wiedererkennung.
Ein starkes Beispiel: Das ikonische T-Mobile-Magenta ist heute nicht nur geschützt, sondern weckt sofort Assoziationen mit Dynamik, Technik und Energie. Gleiches gilt für Blau und Gelb von Ikea: Die ikonische Farbkombination strahlt sofort schwedische Verlässlichkeit und praktische Lebensnähe aus.
Farben sind also integraler Bestandteil der Corporate Identity – und können im besten Fall eine Marke wortlos kommunizieren.
Farbpsychologie: Was Farben über deine Marke sagen
Die Farbpsychologie untersucht, welche Emotionen und Assoziationen Farben hervorrufen. Auch wenn kulturelle Unterschiede eine Rolle spielen, haben sich viele Bedeutungen in der Markenwelt etabliert:
- Blau: Vertrauen, Seriosität, Ruhe
→ wird häufig für Banken, Versicherungen & Tech-Marken eingesetzt - Rot: Energie, Leidenschaft, Dringlichkeit
→ eine beliebte Wahl in der Lebensmittelbranche und bei aufmerksamkeitsstarken Marken - Grün: Natürlichkeit, Nachhaltigkeit, Wachstum
→ stark vertreten bei Bio-, Umwelt- und Gesundheitsmarken - Gelb: Optimismus, Kreativität, Wärme
→ eignet sich für freundliche, verspielte Marken - Schwarz: Eleganz, Stärke, Exklusivität
→ gerne genutzt von Luxus- oder Fashionbrands - Violett: Individualität, Kreativität, Spiritualität
→ eingesetzt bei Marken mit künstlerischem oder außergewöhnlichem Anspruch
Wichtig: Farben wirken nicht isoliert. Ihre Wirkung entfaltet sich erst im Zusammenspiel mit anderen Elementen – und im richtigen Kontext.
Wie entwickeln wir als Branding Agentur die Farben für dein Corporate Design?
1. Analyse & Markenidentität
Zunächst geht es darum, gemeinsam die Markenwerte und -persönlichkeit zu definieren:Ist die Marke verspielt oder seriös? Innovativ oder traditionell? Nahbar oder exklusiv?
Diese Eigenschaften werden dann auf visuelle Mittel – darunter auch Farben – übertragen.
2. Zielgruppe & Marktumfeld
Farben müssen nicht nur zur Marke passen, sondern auch zur Zielgruppe. Und hier bringen wir die Farbpsychologie ins Spiel: Während ein kühles Blau bei einer Unternehmensberatung Seriosität signalisiert, könnte dieselbe Farbe bei einem Kindermode-Label unpassend wirken.
Wir werfen jedoch auch einen Blick auf deine Mitbewerber: Welche Farbwelten dominieren im Markt – und wo kann man sich abheben?
3. Primär- und Sekundärfarben definieren
Die meisten Marken arbeiten mit einem Set aus:
- Primärfarbe(n): Hauptfarbe der Marke – z. B. Logo, Key Visuals, Website
- Sekundärfarben: ergänzende Farben für Akzente, Flächen, Illustrationen
- Neutralfarben: oft Grau- und Beigetöne, die typografisch und als Hintergrundfarben eingesetzt werden
Mithilfe unserer Kenntnisse der Farbpsychologie und unserer Erfahrung als Branding Agentur entwickeln wir eine ausgewogene Farbpalette, die nicht nur stimmig ist, sondern auch vielseitig einsetzbar – online wie offline.
4. Anwendungsbeispiele testen
Wie wirkt die Farbe auf einer Visitenkarte? Auf Social Media? In Kombination mit Text? Als Branding Agentur wissen wir: Farben müssen medienübergreifend funktionieren. Deshalb testen wir die Farbpalette in realistischen Anwendungsfällen, bevor wir die Farben final definieren. Wichtig ist dabei: gute Lesbarkeit, Kontrastwerte, Barrierefreiheit – und technische Umsetzbarkeit in CMYK, RGB und Webfarben.
Die Wahl der richtigen Farben im Corporate Design ist also kein Bauchgefühl, sondern Teil eines strategischen Prozesses im Branding. Eine gute Farbpalette entsteht aus der Verbindung von Markenkern, Zielgruppe, Positionierung und visueller Abgrenzung.
Farbgestaltung ist kein Zufall
Die Wahl der richtigen Farben entscheidet mit darüber, ob eine Marke professionell, einzigartig und glaubwürdig wirkt. Ein stimmiges Farbkonzept zahlt auf das Gesamtbild ein – und verankert Marken im Kopf der Zielgruppe.
Ein guter Branding-Prozess hinterfragt also nicht nur, „welche Farbe schön aussieht“, sondern: Welche Farbe passt zur Marke, zur Botschaft – und zur Wahrnehmung der Menschen da draußen?
Wenn du uns also als Gründer*in mit deinem Branding beauftragst und dich dann fragst, wieso wir nicht deine von dir genannte Lieblingsfarbe für deine Farbpalette gewählt haben: Nein, das liegt nicht daran, dass wir dir nicht zugehört haben, sondern in der Regel daran, dass deine Lieblingsfarbe nicht automatisch auch die Message deiner Brand widerspiegelt.
Fazit: Farbe wirkt – gezielt eingesetzt sogar langfristig
Farben können Vertrauen schaffen, Emotionen auslösen, Entscheidungen lenken. Sie sind ein starkes Werkzeug im Markenaufbau – und viel mehr als nur „gestalterische Stimmung“.
Wenn du deine Marke klar positionieren willst, gehört ein gut durchdachtes Farbkonzept unbedingt dazu. Als Agentur für Branding helfen wir dir dabei, Farben zu finden, die zu dir, deinem Angebot und deinen Kund:innen passen – und diese Farben sinnvoll im Corporate Design deiner Marke einzusetzen.
Du planst einen Markenauftritt oder willst dein Corporate Design auffrischen? Dann lass uns gemeinsam herausfinden, wie deine Marke in Farbe spricht.